Jagd ist tiefes Erleben der Natur. Sie ist die natürliche und nachhaltige Nutzung des Wildbestands und dient dem Artenschutz und der Biodiversität, der Wildschadenverhütung in Forst- und Landwirtschaft, der Vorbeugung und Bekämpfung von Tierseuchen sowie der Reduzierung von Wildunfällen. Jägerinnen und Jäger setzen sich mit Herz und Verstand für Tiere und deren Lebensraum zum Wohle der gesamten Gesellschaft ein. Sie nehmen diese verantwortungsvolle Aufgabe auf eigene Kosten und im öffentlichen Interesse wahr.
Die Jagd hat die gesamte menschliche Entwicklung als "Urhandwerk" begleitet. Während sie in früherer Zeit der Beschaffung von Nahrung, Kleidung und Werkzeugen diente sowie mit dem Schutz vor Grossraubwild die Lebensgrundlage der Menschen sicherte, ist sie heute eine streng geregelte und mit der Hege verbundene Nutzung von Wildtieren. Wer dieses alte Handwerk heute erlernen will, muss sich das praktische Wissen über Natur und Wildtiere, die Jagdpraxis und Gesetzesbestimmungen, den korrekten und sicheren Umgang mit Waffen und Munition, die Ausbildung und den Einsatz von Jagdhunden und über das Verwerten des Wildbrets aneignen. Wer die erforderlichen Kenntnisse in einer kantonalen Fähigkeitsprüfung nachgewiesen hat, erhält das Recht, die Jagd auszuüben.
Die Jagd schützt und nützt. Dennoch werden Jagd und Jägerschaft mit der rasant fortschreitenden Naturentfremdung einer immer stärker urbanisierten Bevölkerung konfrontiert, da die Kenntnisse und Verständnisse der Zusammenhänge der Natur und deren Nutzung verschwinden. Jagdgegner argumentieren mit Worten wie "nicht mehr zeitgemäss" oder "perverse Sportart mordlustiger Psychopathen". Dass sich die Jägerschaft jahrein, jahraus für die Tiere und die Natur mit zahlreichen Hegestunden (rund 26'000 Stunden pro Jahr im Kanton Bern) einsetzt und die Jagd nicht nur aus dem Erlegen von Wildtieren besteht, blenden sie dabei erfolgreich aus. Wildfleisch ist zudem nachhaltig und gesund und kann im Vergleich zu Fleisch von Nutztieren aus Massentierhaltung mit besserem Gewissen gegessen werden. Selbst der "jagdfreie" Kanton Genf kommt nicht gänzlich ohne Jagd aus. Statt durch Privatpersonen erfolgt der Abschuss von Wildschweinen und Rehen zur Bestandesregulierung und Prävention von Wildunfällen und Schäden in Land- und Forstwirtschaft durch kantonal angestellte Jäger der Genfer Wild- und Fischereibehörde.
Der Jagdverein Gürbetal setzt sich für eine ökologisch vertretbare und gesellschaftlich akzeptierte Jagd ein und fördert den offenen, konstruktiven Dialog mit der nichtjagenden Bevölkerung.